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Chronik

Ein nicht ganz einfacher Beginn in Linkenheim

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Auch in Linkenheim fanden sich bereits im Jahre 1903 die ersten Fußballbegeisterten zusammen. So manche Anekdote ist überliefert, in der geschildert wird, wie auch von der damaligen Gemeindeverwaltung strafend gegen die Fußballer vorgegangen wurde. Nur zögernd wurde daher das Fußballspiel im Jahre 1906 bei uns in Linkenheim eingeführt. Der Idealismus und Ehrgeiz spornte am 22. Januar zur Gründung des Fußball-Clubs Frankonia an. Es wurde als Grundlage des Lebens im Verein eine umfassende Satzung geschaffen, die am 1.Mai 1907 vom Großherzoglichen Bezirksamt in Karlsruhe genehmigt wurde. Von diesem Tag an hatte Linkenheim seinen ersten offiziellen Fußballverein. Dass sich bis zum Jahre 1908 bereits über 70 Linkenheimer dem Verein anschlossen, war für die damaligen Verhältnisse beachtlich. "Gekickt" wurde damals auf ausgegrabenen Mittelgrundsäckern, der "Fohlenweide" und im "Kessel". Nur ungern sah man dieses Treiben. Die Feldhut wurde oft auf die "Kicker" angesetzt. Zu jedem Spiel mussten die Torstangen neu aufgebaut und danach wieder abtransportiert werden, was den Idealismus aber nicht dämpfen konnte. Leider haben die Zeitumstände dazu geführt, das Unterlagen und Dokumente nicht mehr lückenlos vorhanden sind. Daher kann heute nicht mehr festgestellt werden, ob sich die "Frankonia" auflöste oder aber eine Verschmelzung mit dem am 1. Juli 1909 gegründeten Fußballverein zustande kam. Sicher ist jedoch, dass der "Fußballverein Linkenheim 1909" aus der Taufe gehoben wurde.

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Neubeginn nach dem 1. Weltkrieg

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Im Jahre 1919 erfolgte auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs unter dem Namen "FV Linkenheim 1919". Die Gründungsmitglieder einigten sich auf die Vereinsfarben "Schwarz-Rot". Langwierige Verhandlungen waren erforderlich, um die Genehmigung zur Errichtung eines Sportplatzes im Hardtwald zu erhalten. In freiwilliger Mitarbeit aller Mitglieder wurde der Sportplatz im Hardtwald geschaffen. Dieses 10.000 Quadratmeter große Gelände wurde im Sommer 1921 eingeweiht.

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Entwicklung des Sportgeländes nach dem Zweiten Weltkrieg  

 

Bereits 1952 wurde ein neues Vereinsheim eingeweiht. Der Neubau mit seiner 100 m2 großen Nutzfläche mit den Umkleideräumen des alten Clubhauses dürfte wohl den Anforderungen lange Zeit Rechnung tragen. 1964 wurde ein Gesuch an das Bürgermeisteramt auf Überlassung eines weiteren Grundstücks gerichtet. Der Gemeinderat genehmigte den Holzhieb zum Bau eines neuen Sportfeldes (Platz 1). Eine neue Wasserversorgung wurde installiert und es konnte noch eine automatische Beregnungsanlage für Platz 2 eingebaut werden. Auch wurde eine Beleuchtungsanlage installiert.   

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Um– und Anbau des Clubhauses

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1968 wurden vier Umkleidekabinen sowie Dusch-, Ruhe-, Sanitäts- und Geräteraum wie auch ein Geschäftszimmer fertig gestellt. Außerdem wurde das Gebäude mit einer neuen Öl-Zentralheizung ausgestattet.  Ende 1974 wurde das in Erbbaupacht übernommene Grundstück dem FVL von der Gemeinde entgegenkommenderweise geschenkt. Daraufhin wurde die Anlage neugestaltet, ein Kinderspielplatz angelegt sowie die alte Flutlichtanlage verbessert. 1983 wurde dann eine moderne neue Flutlichtanlage installiert.  

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Clubhaus Neubau

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In der Jahreshauptversammlung am 09.03.1984 wurde von den Mitgliedern der Vorschlag der Verwaltung angenommen, das Clubhaus grundlegend umzubauen. Neue Umkleide- und Duschkabinen für die aktiven Fußballer sollten entstehen. Die Planung sah weiterhin vor: Sauna, Dampfbad, Ruheraum und Solarium. Im obersten Stockwerk sollten Jugendraum und Geschäftszimmer Platz finden. Die Gastwirtschaft musste den heutigen Bestimmungen und Auflagen entsprechen. Im 1. Obergeschoß über der Gaststätte wurde die Pächterwohnung geplant und darüber drei Fremdenzimmer, die ebenfalls als Wohnung mit separatem Eingang benutzt werden können. Auch musste die Abwasserversorgung über eine Druckstation an das Kanalisationsnetz der Gemeinde angeschlossen werden. Nach über vierjähriger Bauzeit wurde im Oktober 1990 der Neu- und Ausbau des Clubhauses abgeschlossen. Viele arbeiteten bei der Verwirklichung hervorragend mit. Dazu gehörten Mitglieder, Freunde, Gönner, die Gemeinde, der Sportbund, der Landkreis und zahlreiche Firmen. Die Einweihungsfeier fand am 19./20.10.1990 statt. In seinem Grußwort bezeichnete der damalige Bürgermeister, Waldemar Schütz, das neu geschaffene Werk als "Sport- und Freizeitanlage 2000", die in der Hardt neue Maßstäbe setzt. Bereits im Jahre 1993 wurde mit dem Bau eines Gerätehauses begonnen und im Jahre 1994 fertig gestellt. Der Bau dieses Gebäude hat die Gesamtanlage hervorragend ergänzt. Im Sommer 2001 wurde eine Berieselungsanlage für Platz 1 und eine neue Wasserversorgung für die Berieselungsanlagen Platz 1 und 2 fertig gestellt und in Betrieb genommen. Eine neue Ölheizunganlage musste im Jahre 2002 eingebaut werden. Zwei neue Fertiggaragen konnten 2006 für die alten Blechgaragen günstig angeschafft werden.

 

Ein wichtiger Bestandteil unserer Sportanlage ist unsere Rentnergruppe unter Leitung von W. Butzer, die alle 14 Tage Ihren Arbeitseinsatz rund um das Sportgelände tätigen.

 

Durch die stetig steigende Belastung unserer Sportanlage ist es dringend notwendig einen weiteren Sportplatz für die Zukunft zu planen.

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Weihnachtsfeier des Vereins

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Seit 1967 fanden die Nicolausfeier der Jugend und die Weihnachtsfeier der Mitglieder im Turnerheim in der  Bahnhofstraße statt. Theaterstücke, Sketche und musikalische Beiträge wurden eindrucksvoll aufgeführt. 1988 wechselte die Jugendabteilung in das neue Bürgerhaus, es war die erste Vereinsveranstaltung im Bürgerhaus überhaupt. Ab 1989 war das Bürgerhaus ein fester Bestandteil der Wehnachtfeier für Jugend und Mitglieder.

 

Sportliche Entwicklung 1975 bis 2010 - Herrenabteilung

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Sportlicher Höhepunkt des Jahres 1975 war die Meisterschaft in der A-Klasse verbunden mit dem Aufstieg in die 2. Amateur-Liga. Die Neuschaffung der Landesliga machte es erforderlich, mindestens Platz 9 zu erreichen. Der FVL erreichte dieses Ziel durch ein Entscheidungsspiel gegen Kleinsteinbach. In den nächsten Jahre 1976-1982 gehörte der FVL stets zu den Spitzenmannschaften des Fußballkreises Karlsruhe. 1984 konnte unsere Mannschaft den Abstieg nicht verhindern. Ab der Saison 1984/1985 spielt der FVL ununterbrochen in der Bezirksliga. 1990/91 errang der FVL die Meisterschaft unterlag aber im Entscheidungsspiel und verpasste so den Aufstieg zur Landesliga. Im Jahr 2000 gelang unserer 2. Mannschaft unter Trainer P. Burghardt die Meisterschaft in der neu gegründeten C-Klasse und stieg damit in die B-Klasse auf, in welcher sie noch heute spielt. Durch die Zusammenlegung der zwei Kreisklassen musste unsere 1. Mannschaft im Jahre 2008 absteigen, bereits im Jahre 2009 schaffte man den Wiederaufstieg  als Meister der A-Klasse.

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AH-Abteilung

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Die AH-Abteilung ging Anfang der 70-iger Jahre aus der 1B-Mannschaft hervor. Man hat es hier verstanden, durch geselliges Miteinander die ganze Familie zu integrieren. Alle AH-Veranstaltungen, außer dem Vatertagsausflug und der Bergtour, sind Familienfeste. Sie ist die einzige Abteilung des Vereins, in der jung und alt gemeinsame Aktivitäten unternehmen. Als feste Termine haben sich die Winterwanderung, eine Maiwanderung, ein Grillfest, der Vatertagsausflug, der AH-Ausflug und die Bergtour etabliert. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die AH-Abteilung aus dem Vereinsleben und als Garant für ein reibungsloses Funktionieren des Vereins nicht mehr wegzudenken ist.

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Gymnastik-Abteilung

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Mit dem Bau des Vereinsheimes und der seitdem vorhandenen Gymnastikhalle mit Sauna, Dampfbad und Solarium konnte nun auch für die weiblichen Mitglieder des Vereins ein Sportangebot präsentiert werden. Seit 1990 besteht somit die Gymnastikabteilung die im Jahr 2010 ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Verschiedene Gymnastikgruppen sowie eine Saunagruppe nutzen unsere Räume und werden von geschulten Übungsleiterinnen betreut.

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Jugendabteilung

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Zu allen Zeiten bemühte sich der Verein mit sichtbarem Erfolg um eine zielstrebige Jugendarbeit. Bereits 1934 konnte erstmals eine C-Jugendmannschaft zu den Verbandsspielen gemeldet werden. Im Jahre 1965 wurde der erste Jugendausschuss mit einer Jugendordnung geschaffen, wodurch die Jugendabteilung im Rahmen der Vereinssatzung selbstständig verwaltet und geführt wird. Diese Satzung wurde im Jahre 1992 durch eine neue Jugendsatzung ersetzt. Bereits Ende der sechziger Jahre hatte der FVL 6 Jugendmannschaften gemeldet. Diese Entwicklung hat sich bis zum heutigen Tage weiterentwickelt. Die größten sportlichen Erfolge erzielten die C-Jugendmannschaften im Jahre 1980 mit dem Gewinn der Meisterschaft in der Sonderstaffel und der Kreismeisterschaft. 1982 wurde die erste F-Jugendmannschaft für die Kleinfeldrunde gemeldet. Gleichzeitig stieg die Zahl der Jugendspieler auf 146, so dass 9 Jugendmannschaften gemeldet werden konnten. 1984 konnte die ehemalige C-Jugend aus dem Jahre 1980 wieder Meister der Sonderstaffel werden und in die Landesliga aufsteigen. Weitere Meisterschaften konnten in den folgenden Jahren im F-/E-/C-/B- Jugendbereich gewonnen werden. 1998 wurde die "BAMBINI" Gruppe für die Jüngsten im Verein ins Leben gerufen. Die Jugendabteilung des FVL bestand im Jahre 2001 aus 6 Verwaltungsmitgliedern sowie über 175 Jugendspielern, bei 12 gemeldeten Mannschaften die von 25 Trainern 2-3 mal in der Woche betreut wurden. Unser Verein ist zu dieser Zeit  einer der wenigen, der alle Altersklassen aus eigenen Reihen besetzt hat und ohne Spielgemeinschaften ausgekommen ist.

Heute betreut die Jugendabteilung ca. 230 Jugendliche.

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Altpapiersammlung

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Die Altpapiersammlung wird seit 1967 bis zum heutigen Tage durchgeführt.

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Internationale Jugendturniere

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Von 1968 bis 1973 führte der FV Linkenheim internationale C-Jugendturniere durch. Namhafte Vereine aus dem In- und Ausland konnten hierfür verpflichtet werden. 1986 wurde das große A-Jugendturnier von Michael Steidl ins Leben gerufen. Zuerst spielten Mannschaften aus der näheren Umgebung. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre ein internationales U19 Hallenturnier der Spitzenklasse mit Mannschaften, die der höchsten Jugendspielklasse im In- und Ausland angehören.

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Jugendfreizeiten

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Außer dem normalen Spielbetrieb gab es für die Jugendspieler noch viele reizvolle Freizeiten nach Ende der jeweiligen Spielsaison. Hier sind nur einige Beispiele der internationalen Begegnungen: 1970 Osijek (Jugoslawien), 1984/1985/1986 Jarny (Frankreich) Sporttage, 1986 Zürich (Schweiz) A- und B-Jugend, 1990 Antwerpen (Belgien) A-Jugend, 1991 Szolnok (Ungarn) A- und C-Jugend. Aber auch weitere Freizeiten in der näheren Umgebung sowie in weiterer Entfernung (Hamburg, Berlin, München, Wien etc.).

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Förderung und Aufgabe

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Die Pflege, Förderung und Verbreitung der Leibesübungen, insbesondere des Fußballsports, zur körperlichen Ertüchtigung der Mitglieder (Originaltext FVL-Satzung) sind immer noch dieselben, doch mit Blick auf den erzieherischen Einfluss des Sports auf die Jugend, zum gemeinschaftlichen und sozialen Miteinander und zur Demokratie, wichtiger denn je.  

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Der Verein ist heuer über 100 Jahre alt, doch nach wie vor ist er, was seine Aktivitäten betrifft, stets jung und frisch geblieben. Immer wieder fanden sich Frauen und Männer, wenn es galt, gelegentliche schwere Zeiten des Vereins zu überwinden. Ein Hauptaugenmerk galt stets der Jugendförderung. Als der Verein gegründet wurde, gab es weder Computer noch Fernsehen. Die Verwaltung wurde in den letzten Jahren modernisiert; heute ist das Geschäftszimmer aufs modernste eingerichtet. Vorbildlich präsentiert sich heute die Sportanlage mit Club- und Gerätehaus. Die Voraussetzungen für Fußball und Gymnastik sind für die Zukunft gesichert.

 

Aufgrund der guten Jugendarbeit, eines geordneten Spielbetriebs auf schöner und moderner Sportanlage unter einer weitsichtigen Vereinsführung werden sich mit Sicherheit erneut sportliche Erfolge einstellen und eine positive Weiterentwicklung gewährleisten.

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